Es ist an der Zeit, über mein Foto-Projekt „Zühlsdorfer Gesichter“ zu berichten. Anfang 2018 aus der Taufe gehoben, soll in nur noch knapp 100 Tagen das Ergebnis im Rahmen einer Ausstellung präsentiert werden. Einer Fotoausstellung, in der ich Zühlsdorfern ein Gesicht geben möchte. Nur dreiundzwanzig von ihnen. Entstanden sind Porträts im persönlichen Umfeld. Aber nicht nur das: alle dreiundzwanzig werden mit einer Vita eine Antwort darauf geben, was sie mit Zühlsdorf verbindet.
Die Porträtierten unterscheiden sich nach Alter, Geschlecht, Tätigkeit und repräsentieren ein Stück der Vielfalt im Ort.
Warum dieses Projekt entstanden ist, lässt sich mit wenigen Sätzen beschreiben: Irgendwann stellte ich fest, dass mir das Fotografieren von Menschen Spaß bereitet. Vor allem, weil ein möglichst authentisches Porträt Einfühlungsvermögen und eine entsprechende Kommunikation voraussetzt. Und weil man hierbei im Rahmen von nur ein, zwei Fotosessions den Menschen intensiv und in einer Tiefe kennenlernt (kennenlernen muss), wie dies unter anderen Bedingungen oft nur über längere Zeit gelingt.
Dass die sehr speziellen Anforderungen der Porträtfotografie eine ganze Menge Wissens- und Erfahrungszuwachs erforderlich machen, versteht sich von selbst. Noch lange nicht will ich da mit mir zufrieden sein. Es bleibt noch viel zu tun.
Heute, da ich mich dem Zieleinlauf nähere, finde ich mich darin bestätigt, dass eine gute Portion Organisation notwendig ist, ein solches Projekt zu stemmen. Und noch bin ich nicht im Ziel. Die Vernissage findet am Sonntag, 10. März 2019 um 16 Uhr im Mehrzweckraum, Dorfstraße 35a in Zühlsdorf statt.
In jeder Fotosession entstanden weit mehr Bilder, als unmittelbar für das Projekt erforderlich. Nur jeweils ein Bild wird in der Ausstellung hängen. Dieses und jeweils zwei weitere Fotos werden in einem Fotobuch publiziert. Alle in Schwarzweiß.
Hier eine ganz kleine Auswahl. In Farbe.
Fotografiert mit Canon 80D und EF 50 mm f/1.4.
Und hier ein Auszug aus der Projektbeschreibung:
Unser Zühlsdorf wächst. Viele der Neu-Zühlsdorfer arbeiten in Berlin. Täglich pendeln sie zwischen ihrem Wohnort und ihrem Arbeitsort. Für sie ist Zühlsdorf ein Schlafdorf. Erst am Wochenende bleibt ein kleines Zeitfenster, den Ort und seine Umgebung zu erkunden. Und Zühlsdorfer kennen zu lernen. Denn auch Haus und Grundstück erfordern nicht wenig Pflege oder gar bauliche oder gärtnerische Vollendung. Dieses Zeitfenster reicht, die unmittelbaren Nachbarn kennen zu lernen. Aber eben nicht für mehr.
Allein die räumliche Zergliederung von Zühlsdorf in eine Vielzahl von Siedlungsgebiete erschwert die Begegnung. So entstehen Kontakte und Bekanntschaften nahezu ausschließlich über Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sportvereine, die Kirchengemeinde - und nicht zu vergessen: die Ortsgruppe der Volkssolidarität. Man trifft sich am Rande eines Fußballspiels, auch mal in der Bahnhofstube, in der Physiotherapie beim REHA-Sport oder bei Frau Doktor im Wartezimmer. Eltern gerne auch mal zu den Elternversammlungen oder auf dem Spielplatz hinter dem Jugendklub. Und dann gibt es die eine oder andere Veranstaltung im Ort. Allen voran das traditionelle Heidefest.
Und hier geht die Geschichte weiter :-)
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Wolf-Dieter (Freitag, 30 November 2018 08:33)
Das Problem, die hier geborenen Zühlsdorfer vor die Linse zu bekommen, besteht leider.
Aber ein Anfang ist gemacht und der überzeugt hinsichtlich der fotografischen Umsetzung.
Ich wünsche viel Erfolg.
Friedrich Deistler (Freitag, 07 Dezember 2018 17:59)
was für eine Achtung im Wechsel Fotograf und fotografierte Person.
Was für ein Vertrauensverhältnis. Hochachtung allen beteiligten Personen.